Heute wollen wir keine Ernährungsberatung abhalten, sondern ich möchte Erkenntnisse darüber vermitteln, wie uns in unserer Suche nach der Wahrheit die Ernährung unterstützen kann. Wir möchten auch der Frage nachgehen, ob laut den vedischen Schriften überhaupt eine Verbindung zwischen Ernährung, Bewusstsein und Geist existiert.
Die vedischen Schriften sind sehr umfangreich. Die unterschiedlichen Teile des Wissens sind den Zweigen der Veden untergeordnet. Ayurveda, zum Beispiel, gehört zu Dhanvantari veda, das Wissen darüber, wie man sich gesund halten kann. Dhanvantari hat dieses Wissen mit seinem Erscheinen offenbart.
Was bedeutet Gesundheit? Gesund heißt in erster Linie geistig gesund sein. Als Vorwort zu diesem Thema möchte ich ganz kurz unsere Aufmerksamkeit darauf richten, dass wir nicht getrennt von unserer Umgebung oder Natur sind. Wir sind ein integraler Teil dieses gesamten Universums. Wie auch in der modernen Physik festgestellt wurde, sind Atome und Moleküle die Bestandteile dieses gesamten Phänomens, dieser materiellen Welt. In den Veden, sind sechs verschiedene Lehrrichtungen, die einem ganz logischem Aufbau folgen: Er beginnt mit den konkreten Elementen, aus denen das Universum besteht und mündet in der Erkenntnis, dass die Basis dieser materiellen Welt, die Wahrheit ist, die ewig und unwandelbar ist. Genauso wie Schatten und Dunkelheit nicht unabhängig von Licht existieren können.
Schatten und Dunkelheit existieren durch die Abwesenheit von Licht und nicht umgekehrt.
Licht existiert nicht durch die Abwesenheit von Schatten und Dunkelheit. So existiert auch die Wahrheit nicht durch die Abwesenheit von Illusion, sondern umgekehrt, Illusion ist die Abwesenheit von Wahrheit. Wenn wir das gesamte Universum und den Sinn des Lebens und der Schöpfung erforschen würden, dann könnten wir auch leichter verstehen, und auch erkennen, dass jedes Atom in sich selbst das Universum ist. So ist auch mit den Zellen in unserem Körper, der ist auch ein Universum in sich selbst ist. Moderne Physiker haben festgestellt, dass in jeder einzelnen Zelle viele Informationen gespeichert sind. Durch die Anregung unseres Bewusstseins, können diese Zellen wieder dynamisch und lebendig werden und dann können wir von diesen Zellen Informationen erhalten.
Um es in einem Wort zu sagen, der wichtigste Zweck oder das Ziel sich richtig zu ernähren, ist das Gedächtnis von dem Zeitpunkt an zu erwecken, an dem diese ganze Schöpfung stattgefunden hat, bis auch tief in die Zukunft hinein, wenn die gesamte Schöpfung erlöst wird. All dies ist in jeder Zelle gespeichert. Diese Zeitspanne der Schöpfung, im Verhältnis zur Ewigkeit, ist nur ein Tropfen oder ein kleiner Abschnitt von Zeit. Uns kommt die Zeit von Beginn der Schöpfung bis zur Vernichtung wie eine Ewigkeit vor.
Alles was ein Anfang hat, hat auch ein Ende. Das ist die Wahrheit die wir von der Dualität lernen und die Dualität herrscht in der materiellen Welt. Alles ist der Dualität unterworfen und jede Zelle in unserem Körper hat diese Information tief gespeichert. Durch das Ausbreiten von Bewusstsein in die entfernteste Stelle unseres Körpers wird das Gedächtnis geweckt. Der Körper kann uns mitteilen, was wir im letzten Leben waren. Wenn das Bewusstsein den Körper durchdringt, dann wissen wir, das wir vor Millionen von Jahren schon da gewesen sind. Das Bewusstsein enthält zusammen mit den Zellen alle Informationen und wir erhalten Erinnerungen über die Vergangenheit, Informationen über die jetzige Lage unseres Körpers und Hinweise auf unsere zukünftige Situation. Wir erfahren was unser Körper braucht, wonach er sich sehnt und so weiter.
Ernährung ist nicht nur dazu da, um unseren Magen zu füllen. Es gibt sehr viele Yogis, die keine Nahrung brauchen. Sie leben nur von Licht, Luft und anderen Elementen, immer noch.
Nun möchte ich zu den Elementen kommen: Es gibt fünf Elemente: Luft, Erde, Feuer, Äther und das wichtigste Element, das uns die Veden mitteilen, ist Wasser. Im Wasser ist Geschmack enthalten. Die Nahrung hat sechs verschiedene Geschmacksrichtungen: süß, sauer, bitter, zusammenziehend, scharf und salzig, einer der wichtigsten Geschmacksrichtungen.
Jede Geschmacksrichtung hat eine bestimmte Wirkung.
Zum Beispiel im Reis sind Kohlehydrate enthalten die süß sind. Alle Erinnerungen an süßen Geschmack, den wir vorher in unserem Leben erlebt haben, wird wieder erweckt. Wofür steht süß? Liebe, Freundschaft, Beziehung. Dafür ist der Süßgeschmack da. Salzig ist dagegen für Aktivitäten und Weisheit. Sauer soll man wenig nehmen. Sauer erregt Aktivitäten und Leidenschaft. Bitter ist auch sehr wichtig. Mit Bitter erleben wir in uns die Abwehrmittel Leiden zu vermeiden oder zu verkraften. Das ist alles sehr ausführlich in den Veden im Ayurveda beschrieben. Ernährung die aus allen sechs Geschmacksrichtungen besteht, hilft unserem Bewusstsein von der Unwissenheit frei zu werden. Das Gedächtnis lässt uns an die Weisheit erinnern, die in unserem Bewusstsein gespeichert ist.
Die Seele besitzt drei Eigenschaften: Ewigkeit, Wissen und Glückseligkeit. Wissen ist in unserer Seele schon vorhanden, aber es ist bedeckt. Durch die Bedeckung haben wir die falsche Identifizierung mit dem Körper und deshalb auch Angst vor dem Tod. Aber eigentlich, mit dem richtigen Wissen wissen wir auch, dass wir niemals sterben, weil die Seele ewig ist. Von daher, die karmische Reaktion, die uns gezwungen hat einen Körper oder eine Inkarnation anzunehmen, ist nur eine Phase, in der wir uns als Mensch entwickeln sollen. Es ist hilfreich für uns einen menschlichen Körper zu haben, damit wir endgültig die karmische Reaktion, die uns an die Kette von Geburt und Tod bindet, zu beenden. Das ist wichtig, weil wir uns jetzt in der Vergessenheit befinden. Wir haben auch die Weisheit vergessen, die schon in uns gespeichert ist.
Ein sehr wichtiges Mittel, wodurch wir all diese gespeicherte Weisheit und Erkenntnisse in der Form von Gedächtnis wieder erwecken können, ist die richtige Ernährung.
Mit der richtigen Ernährung vermeiden wir, dass sich der Körper und Geist immer weiter in Verblendung und Bedeckung befinden; die Bedeckung und Verwirrung wird beseitigt, so dass wir einen klareren Geist bekommen. Wenn sich die Informationen, die in den Zellen unseres Körpers gespeichert sind mit dem Geist verbinden, dann entwickelt er Wissen darüber, was unser Körper wirklich braucht, welche Art von Essen wir zu uns nehmen sollen, in welchen Jahreszeiten, an welchen Tages- oder Nachtzeiten. Mit einem klaren Geist erkennen wir, wie unser Tagesablauf sein soll, wie lange wir schlafen und wie lange wir arbeiten sollen. Wir wissen dann auch, welche Art von Arbeit etwas mehr Energie benötigt, damit wir schon vorher ein Abwehrsystem aufbauen können. All diese Informationen sind im Körper und Geist vorhanden, aber wir kennen sie als Stressfaktoren. Der Stressfaktor kann uns angreifen, wenn wir nicht das Mittel kennen, mit dem wir uns dagegen wehren können. Diese Informationen sind schon in unserem Körper und in unserem Ahankar vorhanden. ‚Ahankar‘ bedeutet ‚Ego‘, aber das Ego, das den Körper falscherweise als einzige Identität erkennt. Das heißt Ahankar. Ego in seiner reinen Form erkennt die Seele, den Geist und auch den Körper, als die drei verschiedenen Identifizierungen. Von denen dreien ist der Körper unsere zeitweilige Identifizierung und das Fahrzeug in diesem Leben, das wir zum guten Nutzen bringen, damit wir uns von dem Kreislauf der Geburt und dem Tod befreien. Dafür brauchen wir diesen Körper.
Die erste Erkenntnis ist, den Körper als wichtiges Fahrzeug zu erkennen.
Mit der zweiten Erkenntnis stellen wir fest, dass der Geist nicht nur der Lenker unserer Sinne ist, sondern dass der Geist diejenige Funktion unseres Bewusstseins ist, die mit der Außenwelt in Kontakt steht, damit wir dieses Leben auf der körperlichen Ebene besser gestalten können. Das ist die Funktion des Geistes und er ist nicht das hauptentscheidende Wesen in unseren Leben, weil der Geist wenig Zugang zum Gedächtnis hat. Der Geist hat wenig Zugang zu der gespeicherten Weisheit.
Das Unterscheidungsvermögen ist in dem Bereich, wo das Gedächtnis sich immer wieder mehr und mehr entfaltet. In dem jetzigen Zustand steht der Geist unter der Kontrolle der Sinne, deshalb hat das Unterscheidungsvermögen des Bewusstseins kaum eine Chance auf die Informationen zu zu greifen, die uns eigentlich die richtigen Schlussfolgerungen treffen lassen um danach zu handeln. Handlungen, die nicht durch die richtige Schlussfolgerung ausgeführt werden, binden uns immer weiter an diese Kette von Geburt und Tod. Wenn wir wissen wie wir richtig handeln sollen, gemäß der Informationen, die schon in uns gespeichert sind, dann werden uns die Handlungen anstatt zu binden davon befreien.
Jede Zelle, genau wie jedes Atom, speichert die gesamte Information über die Schöpfung, sowie auch die Erlösung von dieser gesamten Schöpfung.
Daher sagen uns die Veden, dass ein Yogi durch den spirituellen Vorgang des sadhana diesen Vorgang der Sinneskontrolle beherrscht und durch die richtige Ernährung das Gedächtnis in den gesamten Körper holen kann. Im yoga-System gibt es acht Stufen. Asanas, Körperstellungen, sind eigentlich dafür da, um die letzten Zellen in unserem Körper lebendig zu machen. Die vierte Stufe pranayam hält den ganzen Körper in einen kognitiven Zustand. Prana bedeutet Leben und Vitalität. Prana ist eine der fünf Luftströmungen, die in das gesamte Universum ausstrahlen und fließen, genau wie in unseren Körper. Wir erhalten auch die Information, dass die Seele in dieser Luftströmung schwebt, die prana heißt. Durch diese Luftströmung prana kommt die Seele in den Mutterleib, in den Fötus an. Dann fängt das Wachstum des Fötus an und wenn wir sterben, dann verlässt die Seele durch die Strömung des prana den Körper. In Sanskrit heißt ein anders Wort für Leben ‚prana‘. Durch die vierte Stufe, pranayam, ist der Körper durchdrungen mit Vitalität, die die einzelnen Zellen mit Leben erfüllt, so dass sie immer wieder Informationen aufnehmen. Aber Informationen zu erhalten reicht nicht aus, wir müssen auch wissen, wie man die Informationen, die man bekommt, in unser tägliches Leben umsetzen kann, in richtige Handlungen und in richtiges Denken.
Richtige Ernährung hilft uns dazu. Wenn wir verdauen, muss der Körper die Nahrung in so einer Art und Weise assimilieren, dass sie sie sich umwandelt in prana. Prana wird dann umgewandelt in die sieben dhatus oder Elemente: Blut, Lymphe, Knochen, Knochenmark, Fett, Muskulatur und Ei-Samenzellen. Die gesamten sieben dhatus sorgen dafür, dass die Vitalität auf einer gesunden Ebene im Körper bleibt. Das ist prana. Pranyam ist dieser Vorgang der durch den Atem in Gang gesetzt wird, weil man ohne Atem nicht leben kann. Ohne Wasser und ohne Atem kann man nicht leben. Genau wie die Ernährung durch die Geschmacksrichtung das Gedächtnis erregt, so ebnet auch die Luftströmung, beziehungsweise der Sauerstoff, den Weg zu den Zellen. Kohlendioxyd ist auch sehr wichtig für unseren Körper, obwohl wir es ausatmen. Alle negative Elemente in unserem Körper werden dadurch getötet.
All diese Vorgänge im yoga sind nicht nur dazu da, um unseren Körper zu verschönern, sondern auch dem Körper die richtige Bühne bereit zu stellen, so dass das Bewusstsein leichter Zugang zu diesen individuellen Zellen bekommt. Ohne einen gesunden Geist oder Bewusstsein ist der Körper für den Menschen nutzlos.
Was bedeutet richtige Ernährung? Es gibt drei Arten von Ernährung, ganz allgemein: sattvik, rajasik, tamasik. Das sind die drei Energieströmungen in der materiellen Welt. Diese drei Energieströmungen erhalten unsere materielle Welt. Die sattvische Energieströmung ist zuständig für die Erhaltung, ganz allgemein, von allem, nicht nur für die Schöpfung, sondern auch die Erhaltung von einem bestimmten Bewusstseinsniveau. Es ist nicht so, dass, wenn man ein bestimmtes Bewusstseinsniveau erreicht hat, dass es automatisch auf dieser Ebene bleiben wird. Nein. Es bleibt nicht, weil wir uns in der Unwissenheit befinden. Wenn uns das Bewusstseinsniveau immer in den Wachzustand gehalten hätte, wären wir gar nicht in Unwissenheit geraten. Die Erhaltung des Bewusstseinsniveaus ist eine sehr wichtige Aufgabe. Sattvisches Essen sorgt auch dafür, dass das Bewusstseinsniveau erhalten bleibt. Durch rajas oder Leidenschaft findet Schöpfung statt. Die dritte Stufe ist tamas, Vernichtung. Diese Wandlung oder Umwandlung in der Natur ist ganz normal. Es ist die Natur, die diese drei Phänomene manifestiert und dafür sorgt, dass diese Energieströmungen immer weiter funktionieren solange diese Schöpfung in einen manifestierten Zustand existiert.
Essen kann man auch in diesen drei Kategorien einordnen. Sattvisches Essen fördert Erhaltung, leidenschaftliches Essen hilft der Verdauung und gibt nur kurzfristig Energie und ist sehr schnell vorbei. Man kann sie nicht erhalten, weil die Nahrung nicht sattvisch ist. Essen in der Kategorie des tamas, die vernichtende Energieströmung vernichtet jede Spur von Gedächtnis. Das ist das gefährliche im tamasischen Essen, oder Essen in Unwissenheit. Es schadet nicht nur die Funktionsfähigkeit der Organe in unserem Körper, sondern vernichtet auch gespeicherte Spuren von Gedächtnis in unseren Zellen in diesem Leben. Wenn wir von Ernährung reden, dann ist es wichtig sich darauf zu konzentrieren, dass Ernährung das Gedächtnis unterstützt und gleichzeitig aber auch erhaltend sein soll. Das ist wichtig. Um heraus zu finden, was ist sattvisch, rajastik und tamasik, sollen wir uns gut informieren. Ich kann ganz grob sagen, frisch gekochtes Essen, eher süß, salzig aber nicht zu viel, ist sattvik. Leidenschaftlich ist sauer, bitter und auch zusammenziehend.
Tamas-Essen hat alles, ist aber von allem übertrieben, sehr salzig, sehr fettig, sehr süß, sehr bitter. Alles ist extrem.
Der Körper kann das gar nicht verkraften. Die Körperzellen besitzen auch eine bestimmte Potenz Nahrung aufzunehmen. Meistens ist es für den Körper sehr schwer das Essen in der Erscheinungsweise der Unwissenheit oder tamas aufzunehmen, so dass die Nahrungsstoffe nicht assimiliert werden können. Bevor es im Magen durch Verdauungssäfte verdaut werden kann, war das Essen schon tot, weil kein prana da ist. Niemand hat darauf geachtet, dass das prana, beziehungsweise die Lebensenergie in der Nahrung während des Kochens erhalten bleibt. Wenn wir zum Beispiel Nahrung aus Büchsen essen, dann ist das tot. Auch wenn wir sogenanntes gesundes Essen daraus nehmen und aufwärmen, können wir dieses Essen nicht wieder beleben. Wenn das Essen in den Magen kommt, werden die Magensäfte ausgeschüttet und weil es keine Nahrungsstoffe aus diesem Konservenessen zu assimilieren gibt, machen diese sauren Magensäfte den Magen kaputt. Dadurch geht sehr viel kaputt. Das ist nur ein Beispiel. Gesund essen bedeutet eigentlich nicht nur, dass wir unseren Körper gesund erhalten. Einen gesunden Körper erhalten wir nicht nur durch Essen, sondern auch wie wir mit der Vitalität oder prana umgehen. Das ist genauso wichtig.
Ein Pferd mag sehr stark sein, es wird aber nicht darüber nachdenken, wie es durch Ernährung den Tod vermeiden könnte und dann den Vorgang praktizieren, um die Kette von Geburt und Tod zu beenden. All diese Gedanken wird ein Pferd nicht haben.Wenn wir unseren Körper nur durch Ernährung stärken, aber nicht darauf achten wie wir unser Bewusstsein erheben können, um die Wahrheit beziehungsweise, die Wahrheit über unsere eigene Existenz, und dem Universum erfahren, dann ist es uns nicht gelungen die Wissenschaft der Ernährung umzusetzen. Ernährung ist ein Baustein um höheres Wissen zu empfangen.
Frage: Muss denn zum Beispiel ein yogi überhaupt Nahrung zu sich nehmen, oder ist es möglich ohne Nahrung auch zu leben ?
Das ist schon möglich, wenn wir jetzt von der „Möglichkeit“ sprechen. Es ist schon möglich, dass eine Person, die diesen Zustand erreicht hat nur von Wasser lebt oder von Luft. Aber meine Frage ist, ist das überhaupt notwendig? Es geht nicht darum, ob das Essen notwendig ist, sondern es geht darum, egal, ob wir von Wasser, Licht oder normaler Ernährung leben, ob wir uns bewusst sind, wofür wir essen? Unterstützt es die Erhebung unseres Bewusstseins oder nicht? Das ist der Dreh- und Angelpunkt und nicht ob wir essen sollen oder nicht.
Frage: Ja, das habe ich gemeint, welches Bewusstsein entwickelt einer, der nicht isst?
Automatisch passiert nichts. Es ist nicht so, wenn wir wenig essen, dass dann das Bewusstsein automatisch erhöht wird. Da muss eine geistige Disziplin vorhanden sein, um das Bewusstsein zu erheben.
Frage: Aber wenn man fastet bekommt man auch einen Energieschub?
Was meinen Sie mit „Energieschub“. Ist damit ein körperlicher Energieschub gemeint oder welche Energie?
Man fühlt sich einfach voller Energie und kraftvoll.
Gut, und was machen Sie dann mit dieser Energie?
Man fühlt sich glücklich und kann körperlich vieles tun.
Aber es geht darum, auf welchem Bewusstseinsniveau wir uns befinden. Wenn es unser Ziel ist, Glück zu spüren oder das Glücksgefühl auszudehnen, dann, wenn das Glück in der Erscheinungsweise der Unwissenheit oder in der Erscheinungsweise der Leidenschaft da ist, ist das immer sehr sehr kurzfristig. Es ist egal, auf wie viel Essen wir verzichten. Parallel dazu laufen auch unsere Ängste in unserem Bewusstsein, in unserem Geist. Das ist immer da, immer anwesend. Wenn das Glücksgefühl sehr zerbrechlich ist, dann hört mit der kleinsten Störung das Glück auf. Aber wenn wir auf der Ebene der Tugendhaftigkeit oder sattva-guna stehen, unser Bewusstsein von sattva-guna beeinflusst ist, dann ist unser Glücksgefühl viel länger anhaltend. Es geht aber nicht nur darum nur Glück zu fühlen, sondern auf welcher Ebene unser Bewusstsein steht. Wir streben danach in allen unseren Lebensbereichen, in der Ernährung, in unserem Lebensablauf sattvisches Bewusstseinsniveau zu erreichen. Dann ist alles wonach wir uns sehnen, auch das Glück viel langfristiger da.
Frage: Wenn man sehr gern und sehr viel scharf ist, was wird da unterstützt?
Die Geschmacksrichtung „scharf“, bringt die Leidenschaft ins Gedächtnis, das Bedürfnis nach Sinnesgenuß und kurzfristige Freude. Aber wenn sehr viel von allem benutzt wird: scharf, süß, usw. dann ist es immer in Unwissenheit, also vernichtend. Der Körper kann das nicht verkraften. Der Körper ist auch begrenzt in dem wie viel er assimilieren kann.
Frage: Was wird mit salzig unterstützt?
Salz steht für Weisheit und Klarheit, weil es das Gewebe in unseren Zellen säubert.
Frage: Kannst Du bitte nochmal aufzählen, welche Ernährungsweisen sattvisch sind.
Milch, Ghee (klare Butter), leicht bekömmlich z.B. Reis, frisch gekochtes Gemüse, aber nicht alles Gemüse. Zum Beispiel Rettich ist in der Erscheinungsweise der Leidenschaft. Aber ich möchte jetzt keine Liste aufzählen.
Jeder Mensch ist ja auch unterschiedlich und verträgt nicht alles.
Eine abgerundete Ernährung besteht aus allen sechs Richtungen. Zum Beispiel verschiedene Gemüse mit schwarzen Pfeffer sind scharf und leidenschaftlich. Oder Ingwer ist scharf und leidenschaftlich. In einer ayurvedischen Küche, sind Gewürze ein sehr wichtiger Bestandteil der Cousine. In all diesen Gewürzen findet man alle Geschmacksrichtungen.
Frage: Könntest Du noch etwas zu den Tageszeiten sagen, an denen man vielleicht bestimmte Dinge essen oder weglassen sollte?
Ja, das gibt es auch, aber das hängt wieder davon ab, welcher Typ man ist. Es gibt drei verschiedene Typen. Dementsprechend muss man dem Typ gemäß einen Essensplan erstellen. Es ist gefährlich zu verallgemeinern.
Frage: Und gibt es einen Nahrungsplan den Jahreszeiten entsprechend?
Auch das kann man nicht verallgemeinern. Jahreszeiten verursachen eine bestimmte Wandlung in unserem Körper, wo eine Art von einem bestimmten Typ verstärkt wird. Jeder Mensch gehört zu einem bestimmten Haupttyp. Jahreszeit entsprechend steigt der Einfluss eines anderen Typs auf, nicht um den Haupttyp zu ersetzen, sondern er ist als Partner da. Man kann es zwar nicht verallgemeinern, aber im Winter steigt der Schleim, deshalb soll man alles was schleimt, weniger zu sich nehmen. Im Sommer steigt die Galle an und alles was kühlend ist, soll man zu sich nehmen. Aber die Menge und welche Art von kühlenden Dinge man zu sich nehmen soll, zum Beispiel, Joghurt oder auch Buttermilch. Für manche ist Joghurt besser, für andere Buttermilch.
Frage: Ich wollte eine Frage stellen, zu der Art und Weise, wie man isst. Das ist bei mir ein Schwachpunkt. Ich esse, Hauptsache es geht schnell und Hauptsache es ist bald vorbei. Wie sieht idealerweise eine runde gesunde Nahrung aus?
Es ist wichtig richtig gut zu kauen, nicht zu heiß nicht zu kalt. Kein altes Essen, das länger als vor fünf Stunden gekocht ist und auch aufgewärmtes Essen ist nicht gut. Da gibt es viele Prinzipien, ob man die alle einhalten kann, muss man sehen.
Frage: Du hast beschrieben, dass das Essen hilfreich sein kann, das Zellgedächtnis zu wecken und dass in jeder Zelle alles Wissen gespeichert ist. Was bedeutet das Wissen in den Zellen?
In den Körperzellen ist das gespeichert, was wichtig für den Körper ist. Diese Information ist gespeichert. Wenn die Seele einen Körper verlässt und in den nächsten eingeht, nennt man das Fahrzeug mit dem sie von einen Körper in den nächsten geht: ‚feinstofflicher Körper‘. Der wiederum besteht aus Geist, Vernunft oder Intelligenz und ahankara oder falschen Ego. Diese drei Eigenschaften sind die Funktionen unseres Bewusstseins. Bewusstsein ist die Energie unserer Seele. Bewusstsein hat diese drei verschiedenen Funktionen: Erst einmal den Geist als der Lenker der Sinne, dann die Vernunft, die das Unterscheidungsvermögen ausübt und es im Gedächtnis speichert und das ahankara oder falsches Ego. Dieses Bewusstsein, „wer bin ich wirklich“, meine Hauptidentität findet in dem Bereich des ahankara statt. Das sind die drei Funktionen unseres Bewusstsein. Wenn die Seele einen Körper verlässt, dann geht die Seele mit diesem Fahrzeug, der feinstoffliche Körper, in den nächsten Körper.
In ahankara sind alle Information der Leben und Körpertypen gespeichert, die wir hinter uns haben.
In einem neuen Körper akzeptiert die Seele sich als Ich, als Identität, als Mensch, wenn das Bewusstsein den Körper und den ahankara durchdringt. Das ahankara weckt das Gedächtnis in den Zellen erst einmal an alle anderen Lebensformen auf, die wir schon einmal gehabt haben. Die Zellen reagieren dann. Die Zellen sind aber per se tot. Denn Zellen sind Zellen und nicht lebendig. Nur wenn das Bewusstsein in die Zellen hinein strahlt, werden sie lebendig und mit Bewusstsein erfüllt.
Frage: Ich kann immer essen, ob ich traurig oder fröhlich bin auch allein. Ich esse besonders gern Süßes. Sie sagten, das Süßes mit Liebe und Freundschaft verbunden werden kann. Heißt das für mich, dass ich mich an diese Dinge erinnern möchte und deshalb so viel davon esse ? Und wie kann ich das durchbrechen? Muss ich mich an diese Dinge erinnern, oder kann ich Liebe und Freundschaft erleben ohne dass ich so viel Süßes essen muss? Wie komme ich da heraus?
Wenn sie hier im jetzt die gleiche Freundschaft, Beziehung, Liebe und Freude erleben, dann müssen sie nicht an das Gedächtnis ihrer vorigen Inkarnation zurück greifen. Meistens ist es so, wenn es uns an Liebe, Geborgenheit und Freude fehlt, dann suchen wir Süßigkeiten.
Frage: Bedeutet das dann auch, dass ich großen Bedarf an Liebe und Freundschaft habe?
Das müssen Sie selbst heraus finden.
Frage: Wenn die Seele den Körper verlässt, geht sie dann sofort in den nächsten Körper über?
Nein nicht sofort. Im christlichen Glauben gibt es das Purgatorium. Das ist eine Zeit, in der unsere frommen Aktivitäten festgestellt werden und welche Handlungen gegen diese Regelungen verstoßen haben. Dann wird alles aufgezählt, das dauert eine Weile. Außerdem spielt ihr karma auch eine Rolle. Das heißt, gemäß den Resultaten ihrer Handlungen im vorher gegangenen Leben, werden sie in einer Familie, Kultur und Land hinein geboren. Diese Zeit zwischen zwei Geburten beträgt zwischen zehn und einundzwanzig Tage. Man soll es nicht so genau festnageln. Bei Unfällen, Mord und so weiter dauert es länger und hat eine andere Kalkulation.
Frage: Sie sprachen über drei Ernährungstypen, könnem Sie die bitte kurz erklären?
Nein, das sind keine Ernährungstypen, sondern drei Körperkonstitutionen oder Beschaffenheiten. Ja, da muss man zu einem ayurvedischen Arzt gehen, der das feststellen kann. Mit dem Alter unseres Körpers ändert sich auch der Typ.
Frage: Du hast gesagt, wenn ich Ernährung bewusst oder unbewusst einsetze, dann hat das Einwirkung auf mein Bewusstseinsniveau.
Nein, es geht um das Gedächtnis. Das Bewusstsein kommt später. Die Ernährung hilft das Erschließen des Gedächtnisses.
Frage: Das heißt also, wenn ich die ganze Zeit fast food esse, kann dieses Gedächtnis nicht erschlossen werden. Das ist sehr schwer ins tägliche Leben umzusetzen.
Ernährung ist schon wichtig. Eine Krankheit kommt meistens durch das gestörtes Bewusstsein oder Geist. Weil Ernährung einen sehr starken Einfluss auf unseren Geist hat, wie wir vorhin schon gesprochen haben, kann es auf die Dauer eine Krankheit verursachen und im schlimmsten Fall auch ein niedrigeres Bewusstseinsniveau. Jemand der sich schon auf einem bestimmten Bewusstseinsniveau befindet, wird keine Neigung zur Nahrung in Unwissenheit entwickeln. Durch Zeitdruck oder Reisen gibt es Ausnahmen, das schadet aber dem Körper nicht. Für jemanden, der sich schon auf einem bestimmten Bewusstseinsniveau befindet, gehört Essen und Lebensführung dazu und wird sich von ungesunder Ernährung verführen lassen.
Frage: Wenn ich am Tage arbeiten gehe, wie kann ich dann zwei mal am Tag kochen und das in mein Leben integrieren?
Wenn man arbeitet, sollte man abends kochen und essen.
Frage: Woran erkennt man, wenn man was gegessen hat, ob das förderlich gewesen ist?
Dieses ist möglich zu erkennen, wenn man auf seinen Geist oder Bewusstsein hört. Dann kann man diese Informationen wahrnehmen. Das äußert sich als wirkliche Eingabe oder Intuition, und man weiß das dann einfach. Das ist ein wichtiger Teil unseres Bewusstseins. Da gibt es keine wissenschaftliche Erklärung. Die modernen Wissenschaftler, Psychologen und Psychiater akzeptieren gar nicht, dass Intuition existiert. Diese Intuition ist im Bereich des Unerklärbaren und ist aber nicht wissenschaftlich. Wenn unser Bewusstsein ansteigt und versucht dieser Intuition zuzuhören, dann kommen all diese Informationen als Eingabe zu uns. Man muss einfach bereit sein ein bescheidener und demütiger Empfänger zu sein.
Frage: Kannst du bitte etwas zu Kaffee sagen?
Man soll ihn in bestimmten Maß zu sich nehmen. Nicht auf nüchternen Magen. Kaltes Wasser davor trinken, weil Kaffee den Körper erhitzt. Kaltes Wasser hält den Körper kühl. Die beste Zeit für Kaffee ist zum Sonnenaufgang, bis 8 Uhr die einzige Tasse Kaffee zu haben. Wenn die Sonne sich mittags auf dem Höchststand befindet, dann ist die Galle in unserem Körper zu stark. Wenn man dann Galle produzierende Mittel wie Kaffee dann noch zu sich nimmt, ist das sehr schlecht. Tee ist nicht so schädlich wie Kaffee am Nachmittag.
Vielen Dank.